Ich bin relaxed, komplett. Willst du die Ruhe in Person treffen – ich bin mittlerweile nahe dran.

Das Gute am Alleinereisen, du musst nur mit deiner Stimmung klar kommen und nicht mit den Gefühlsschwankungen anderer. Für mich ist das Gold wert, denn ich bin meistens gut gelaunt. Verspätungen durch die Unpünktlichkeit von Verkehrsmittel etc. bringen mich nicht so schnell aus der Ruhe. Ich bleib positiv, das Universum wirds schon richten. 

Meine Reise hat diesen Charakterzug noch verstärkt. Diese Entspanntheit ist ziemlich uneuropäisch… Genauso wie das komplett spontane Reisen. Sogut wie alle alleinreisenden Europäer haben zumindest Flüge vorab gebucht. (Zumindest wenn es die erste Langzeitreiseerfahrung ist) Außerdem sind die Leute immer sehr amüsiert, wenn ich am Vortag noch nicht weiß wohin ich am nächsten Tag weiterreise. …Spießer. 😉

Genau diese Gelassenheit kam mir in Kolumbien zugute.

Ich reise mit ein paar Münzen in der Tasche

Nein, ich meine das nicht metaphorisch. Ich kam in Kolumbien an und konnte kein Geld abheben. Wenigstens hab ich beim Grenzübertritt 40$ in Kolumbianische Pesos wechseln lassen, somit konnte ich mich immerhin die ersten Tage über Wasser halten.

Dann stand die Weiterreise an. Das Busticket konnte ich mir nicht mehr leisten, mein Couchsurfinghost lieh mir dafür Geld. Ich hatte nur mehr ein paar Münzen, für Essen und Trinken reichte das nicht. Ohne irgendwas setzte ich mich also in den Bus für eine 10 Stundenfahrt wohlgemerkt! Immerhin machten wir bei einer Raststation halt und um nicht im Bus auf alle warten zu müssen, nahm ich auch bei einem Tisch platz. Ganz nach kolumbianischer Manier wurde mir eine Limonade serviert. Ich sagte, ich bestelle nichts. Der Saft blieb vor mir stehen. Ich starrte ihn 5 Minuten an und stürzte mich dann darüber. …mmmh, Flüssigkeit! Körperfunktionen zu erhalten schaltet dann auch das schlechte Gewissen aus, der Saft steht eigentlich bezahlenden Kunden zu….

Ankommen sollte ich im Dunkeln in der Stadt Cali, nicht unbedingt als die sicherste Stadt bekannt. Ich musste also auf alle Fälle ein Taxi nehmen um zu meinem nächsten Couchsurfinghost zu gelangen.

Nicht bezahlen, Autotür öffnen, aus dem Taxi stürmen und davonlaufen? …Mit meinem Gepäck nicht möglich.

Ich schrieb eine Nachricht an meinen nächsten Couchsurfinghost, schilderte meine Lage. „No problem, relax, stay calm.“ –  Er bezahlte mein Taxi bei meiner Ankunft. Mir gelang es am nächsten Tag Geld abzuheben.

Das selbe Problem hatte ich nach 2 Wochen wieder – allerdings borgten mir meine Mitreisenden Geld, das ist unter Reisenden ja doch recht üblich und somit war das weniger ein Problem.

Ich bin kein Sommerkind

Die karibische Küste Kolumbiens hat es wieder bestätigt, ich bin kein Sommerkind. Mich erwartete eine unglaubliche Hitze. Die Sonne schien erbarmungslos, keine Wolke am Himmel und eine unglaubliche Luftfeuchtigkeit ließen mich schwitzen. Wasser war für meine letzte Woche in Kolumbien das wichtigste Gut.

Die bunte Stadt Cartagena und den hochgepriesenen Tayrona National Park wollte ich unbedingt sehen. Cartagena zählt zu einen der schönsten Städte Südamerikas und das zurecht. Den Norden des Landes bereisen wohl die meisten Touristen. An beiden der genannten Orten waren sooo viele und das in der Nebensaison! Ich möchte mir nicht vorstellen, wie es in der Hauptsaison zugeht. Denn bereits jetzt haben die Orte durch die Massen einiges an Reiz verloren.

In Kolumbien hab ich dann nochmal so viel Obst gegessen wie nur möglich. Denn in meinem nächsten Reiseziel Chile gibt es die Vielfalt nicht, außerdem herrschen in Chile Preise wie in Europa – verdammt!

Hoffe ihr habt auch eine feine Zeit!

Alles Liebe

Claudia